Leder-Informationen kurz zusammengefasst

KURZBESCHREIBUNG HERSTELLUNG EINES UNIKATES

a) Auswahl des Leders und dessen Farbe

b) Herstellung einer Schablone und Übertragen aufs Leder, ausschneiden

c) die Kanten mit dem Kantenzieher bearbeiten, Verschliessen und Glätten der Ränder
d) Festlegung der Nähte/Abstand der Nahtlöcher

e) eventuelles Punzieren/Stempeln

f)  eventuelles Einfärben des Leders

g) jetzt wird das Leder genäht

h) das fertige Produkt wird nun noch mit Bienenwachs eingerieben - Fertig

 

LEDER

ist die Haut von Tieren. Diese haben Adern und Narben von Verletzungen. Diese Haut findet man heute leider nicht mehr so oft, da die Lederindustrie glatte und gleichfärbige Leder bevorzugt.

Da aber Leder Charakter hat, versuchen wir, wann immer möglich, genau dieses Leder, dem man den Ursprung noch ansieht, zu verarbeiten. Denn Leder "lebt".

 

LEDERARTEN

unterscheidet man in Voll- und Spaltleder.

Bei der Einordnung von Leder sind die wichtigsten Kriterien zum einen die Lederdicke und ob es Voll- oder Spaltleder ist.

Vollleder besteht von der Seite betrachtet aus verschiedenen Schichten. Die Hautoberfläche des Tieres ist die Narbenseite, welche stabil und reissfest ist. 

Die darunterliegenden Schichten werden nach unten hin immer weniger stabil. 

Um nun die richtige Lederdicke zu erhalten, wird das Leder solange gespalten (Spaltleder), bis es die gewünschte Dicke besitzt.

Da das Vollleder hochwertiger ist, ist es eben auch teurer.

 

SPEZIELL: FETTLEDER

Fettleder wird bei der Produktion schon ausgiebig geölt und ist dann durchgefettet. Dadurch wird 

es nässeunempfindlich und nimmt praktisch kein Wasser auf. Es ist sehr weich, geschmeidig, griffig und sehr langlebig. Auch nach Jahren sieht es noch edel aus. Dieses Leder wird hauptsächlich bei den Hunde-Artikeln wie Leinen und Halsbändern verwendet.

 

Dickleder hat eine Stärke von ca. 2,5 - 6 mm

und wird in folgende Lederarten aufgeteilt: Blankleder, Geschirrleder, Bodenleder, Spaltleder

Dünnere Leder haben eine Stärke von ca. 0,8 - 2,2 mm und sind sehr geschmeidig. 

Sie werden aufgeteilt in: Schuhoberleder, Nubuk, Glattleder, Nappaleder, Velourleder, Wildleder

 

LEDEREIGENSCHAFTEN

Leder ist winddicht, atmungsaktiv, hautfreundlich, lange haltbar, zeitlos, reissfest und besitzt einen tollen Duft. Die wichtigste Eigenschaft aber ist: Leder ist umweltfreundlich! Es verrottet ohne chemische Rückstände und schliesst somit wieder den Naturkreislauf!

 

LEDER-GERBEARTEN

Vegetabile Gerbung: hier werden Pflanzenteile wie Rinde, Holz, Früchte oder Wurzeln verwendet. Dies ist allerdings ein langwieriger Prozess, so dass die Haut ca. 1 Jahr braucht, bis sie fertig ist. 

Chromgerbung: ist die modernste Art der Gerbung, wo Chromsalze verwendet werden. Der Vorteil ist, dass diese Gerbung das Leder reissfester, als bei der vegetabilen Gerbung macht.

 

LEDERPFLEGE

Lederfette und -wachse pflegen und imprägnieren die Oberflächen am besten.

Lederöle bewahren die Geschmeidigkeit und Wasserunlässigkeit in den tieferen Schichten.

 

LEDERHERSTELLUNG KURZ ZUSAMMENGEFASST
Die Rohhaut des Tieres wird nach Qualität sortiert und kühl gelagert.

Durch Einweichen wird die Rohhaut vom Dreck gereinigt und die Fleisch-/Fett- und Gewebereste entfernt. Das Fell (Haare) werden durch Zugabe von Kalk und Schwefelverbindung abgelöst.

Danach wird die Haut mit Salz und Säure auf die Gerbung vorbereitet, wo die Häute alle Gerbstoffe aufnehmen und sie zu Leder wird. Das entstandene Leder wird dann gespalten und entwässert, um eine gleichmässige Dicke des Leders zu erhalten. Dann wird es getrocknet, weich gemacht und gegebenenfalls noch eingefärbt

 

VERMESSUNG VON LEDER

Leder wird nicht genormt abgepackt, sondern ist eben ein Naturstück mit Schwankungen in Stärke und Qualität. Die Grössenangaben sind deshalb immer ca.-Masse

 

1 m2 = 10,76 gfs (Quadratfuss)

1 gfs = 0,0929 m2 = 30,48 cm x 30,48 cm

Lederstärken: 1 oz = 0,4 mm  /  1 mm = 2,5 oz